Immer mehr Länder und Regionen werden zu Risikogebieten. Betroffen waren in letzter Zeit viele Gebiete, die für die Flusskreuzfahrt sehr essenziell und wichtig sind, da die entsprechenden Reisen ab Deutschland starten (können). Doch wie reagieren die Reedereien und Veranstalter jetzt?
Förmlich stapeln sich derzeit die Risikogebiete am Rhein. Was nach Beginn der diesjährigen Flusskreuzfahrt-Saison als absolut sicher in der Durchführung galt, ist es nun längst nicht mehr. Vor allem der nördliche Rhein, der hauptsächlich Holland und Belgien umfasst, ist nur noch sehr eingeschränkt zu erreichen.
Anfangs hat das Auswärtige Amt ,,nur’’ die Provinzen Süd- und Nordholland zu Risikogebieten erklärt. Allein dadurch sind schon Amsterdam, Rotterdam oder auch Hoorn sehr unerwartet weggefallen. Wenig später folgten dann weitere Gebiete dem ,,Risiko-Status’’, sodass mittlerweile nur noch die Provinzen Zeeland und Limburg uneingeschränkte Reisemöglichkeiten für die Deutschen darstellen. Zusätzlich dazu kam die Reisewarnung für ganz Belgien, die vor zwei Tagen ausgesprochen worden ist. Alles in einem also ein wirklich harter Rückschlag und Supergau. Nicht nur für die Reedereien und Veranstalter, sondern auch für die touristischen Anbieter vor Ort in den Städten, die derzeit sowieso schon mit ihren eigenen Existenzen zu kämpfen haben.
Im Gegensatz zum nördlichen Rhein, ist der südliche Rhein nahezu ohne Einschränkungen befahrbar. Gut, das könnte auch daran liegen, dass der überwiegende Teil des nördlichen Rheins in Deutschland liegt.
Neben dem nördlichen Rhein, fallen mit die wichtigsten Städte entlang der Donau weg. Metropolen wie Wien oder Budapest können aufgrund von Einstufungen zu Risikogebieten durch das Auswärtige Amt nicht mehr angelaufen werden. Selbst ohne die Reisewarnung für Budapest könnte die ungarische Hauptstadt nicht angefahren werden, da die ungarische Regierung ihre Grenzen für ausländische Touristen seit längerem dicht gemacht hat.
Flusskreuzfahrten auf der unteren Donau, sprich ins Donaudelta, erweisen sich derzeit als besonders große Herausforderung. Denn auch in diesem Bereich wurden entsprechende Gebiete zu Risikogebieten erklärt.
Interessanterweise gibt es ein Gebiet, das kaum mit Einschränkungen zu kämpfen hat: der Douro in Portugal. Alle Ziele können angelaufen werden und es bedarf keiner Sondergenehmigungen. Lediglich die Ausflüge ins spanische Salamanca sind derzeit nicht möglich, weshalb man einwenig im Reiseverlauf umdisponiert hat, um ein vollwertiges Ausflugsprogramm anbieten zu können.
Mittlerweile fordern die Behörden aber mindestens einen negativen Antikörpertest zu Beginn der Reise, mit dem Hinweise auf eine aktuell anhaltende Infektion indexiert werden können.
Die Reedereien und Veranstalter müssen sich aufgrund der aktuellen Gegebenheiten gute und kreative Alternativen und einfallen lassen. Eigentlich allen ist dies auch ziemlich gut gelungen, wie wir finden.
Auf der Donau setzt man eher auf überschaubare Städtchen und denkt sich frische Alternativen aus. Auf nahezu allen aktualisierten Donau-Routen ist nun Dürnstein zu finden. Das Städtchen macht Eindruck: Bisher sind die Gäste hellauf begeistert von dem Ausweichhafen. Oft dabei ist auch Linz - eine moderne Alternative zu Wien. Von dort aus gibt es sehr gute Ausflugsmöglichkeiten, z.B. nach Salzburg.
Auf dem Rhein zeichnet sich aktuell ein klarer Trend ab: Viele Veranstalter und Reedereien routen ihre Flusskreuzfahrtschiffe auf die andere Rheinseite um. Dies verändert die Route zwar maßgeblich, jedoch gibt es auch in Holland nur sehr wenige und begrenzte Ausweichmöglichkeiten. A-ROSA konnte durch sehr intensive Bemühungen Panoramafahrten in Amsterdam und Rotterdam mit dem Bus organisieren, wobei der jeweilige Gast den Ausflugsbus nicht verlassen darf.
In der Regel versuchen Veranstalter und Reedereien Reiseabsagen zu vermeiden, auch wenn sich die Route dafür ändern müssen. nicko cruises hat sich allerdings aufgrund der zu unsicheren Situation dazu entschlossen einige Donau-Reisen abzusagen. Davon seien nicht nur die langen Donaudelta-Reisen betroffen, sondern auch die einwöchigen Touren. In der Corona-Pandemie bestehen nunmal gewisse Risiken und genau damit müssen die Gäste rechnen.
Flusskreuzfahrten
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