Vom 29.07. bis zum 08.08.2021 waren wir unterwegs mit der neuen nickoSPIRIT von nicko cruises auf ,,Wein- und Genussreise’’ auf Rhein, Main und Mosel. Nachdem der umfangreiche Reisebericht jetzt vollständig ist, gibt es nun das ausführliche Fazit zur Reise.
Erst einmal einige allgemeine Dinge zur Route: Die Reise startet in Frankfurt am Main und bewegt sich zuerst auf dem Rhein nach Bingen. Schon am ersten Tag nimmt das Schiff dann Kurs auf Alken, was bereits an der Mosel liegt. So geht es bis ins luxemburgische Remich die Mosel entlang, unter anderem mit Halt in Bernkastel oder Trier. Anschließend geht zurück auf den Rhein, wo noch Koblenz, Andernach und Rüdesheim warten.
[Kleiner Hinweis: Flusskreuzfahrt Entdecker reist auf Einladung von nicko cruises. Nichtsdestotrotz werden wir hier wahre Ereignisse schildern und unsere eigene Meinung offen
teilen.]
An Bord der nickoSPIRIT gilt die nicko-typische Vollpension. Diese enthält das Frühstücksbuffet im Restaurant sowie das Mittag- und Abendessen. Alle Getränke, sprich auch Wasser, Softdrinks oder Hauswein, müssen gegen Aufpreis erworben werden. Wenn gewünscht, kann auch ein Getränkepaket für ca. 230 Euro pro Person erworben werden, wobei dann Softdrinks, Säfte, Hauswein, Haussekt sowie jeweils der alkoholhaltige und alkoholfreie Tagescocktail inklusive sind. Ich persönlich halte das Getränkepaket für etwas zu hoch angesetzt, was den Preis angeht. Aber auch die Einzelpreise für die Softdrinks an Bord sind meiner Meinung nach zu hoch. Ein Glas (0,2l) Cola gab es zum Preis von 3,90 Euro, ein 0,5l-Krug Bier hingegen schon für 4,50 Euro.
Da es sich bei der Flusskreuzfahrt um eine Wein- und Genussreise in Kooperation mit dem Magazin Falstaff gehandelt hat, gab es während der Reise ingesamt drei Weinproben an Bord. Dabei kam immer eine Redakteurin des Magazins an Bord und hat entsprechende Weine und Sekte vorgestellt. Diese Veranstaltungen waren für alle Gäste bereits im Reisepreis enthalten und auch nicht reservierungspflichtig.
nicko cruises fährt bereits seit dem letzten Jahr mit einem COVID-19 Hygiene- und Infektionsschutzkonzept und hat daher schon einiges an Erfahrungen im Umgang mit dem Coronavirus sammeln können. Voraussetzung für den Reiseantritt ist die Erfüllung der 3G-Regel. Jeder Gast muss entweder einen Impfnachweis, einen Genesenennachweis oder einen negativen Corona-Test vorweisen können. Bei umgeimpften bzw. noch nicht vollständig geimpften Gästen wird der Corona-Test kostenfrei und verpflichtend bei der Einschiffung vorgenommen. Sollte während des Reiseverlaufs, beispielsweise für gewisse Ausflüge, eine Nachtestung notwenig werden, wird diese ebenfalls kostenfrei an Bord durchgeführt. Der Abstrich wird immer entweder vom während der gesamten Reise anwesenden Bordarzt oder durch die Kreuzfahrtleitung entnommen.
Ansonsten gelten die bekannten Regeln aus dem Alltag. Auf den Laufwegen muss jeder Gast einen medizinischen Mund-Nasen-Schutz tragen. Während dem Essen oder in der Lounge kann die Maske natürlich abgenommen werden. Das Frühstück wird wie gewohnt in Buffetform angeboten. Die Gäste müssen dabei allerdings ihre Maske sowie Einmal-Handschuhe tragen. Mittag- und Abendessen werden am Tisch serviert. Die Kabinen werden zudem zweimal täglich gereinigt und desinfiziert.
Die nickoSPIRIT verfügt über ca. 14 Quadratmeter große, sehr moderne und schicke Kabinen. Das Design ist meiner Meinung nach ausgesprochen gut gelungen, vor allem das Badezimmer ist sehr funktional und ansprechend gestaltet. Auch die Dusche ist vergleichsweise groß und bietet genug Platz. Bemängeln könnte man, dass das Bad über eine Glasscheibe verfügt, von der man direkt in die Kabine bzw. ins Bad schauen kann. Hier sollte dringend eine Lösung gefunden werden, beispielsweise über das Abdunkeln der Scheibe von außen oder ähnliches.
Ein weiteres tolles Feature der Kabine ist die absenkbare Panoramafront. Sie funktioniert ähnlich wie ein französischer Balkon, nur dass der obere Teil des Fensters geöffnet werden kann. Das bringt den Vorteil mit sich, dass die gesamte Breite der Kabine genutzt wird.
Knapp ist der Schrankplatz in der Kabine. Wer also gerne Kleider oder generell längere Kleidungsstücke trägt, könnte mit den Schränken ggf. ein kleines Problemchen bekommen. Vom Schrankplatz generell hat es bei uns gerade so für die elf Tage gepasst, wobei das auch das absolute Maximum ist, was dieses Schiff überhaupt fährt.
Die nickoSPIRIT verfügt über gleich drei verschiedene Restaurants. Zum einen gibt es das gewöhnliche Hauptrestaurant auf dem Mitteldeck, das ,,Mario’s Grill’’ am Heck des Schiffes sowie das Restaurant ,,The Garden’’, das sich auf dem Oberdeck direkt vor der Lounge befindet. Letzteres ist aufgrund der Corona-Situation bedauerlicherweise geschlossen. Normalerweise gibt es hier zum Mittagessen ein ,,Light Lunch’’-Buffet für den etwas kleineren Hunger.
Das Panorama Restaurant auf dem Mitteldeck ist das Hauptrestaurant des Schiffes. Hier gibt es zum Mittag- und Abendessen ein viergängiges Menü und zum Frühstück ein Buffet. Zwei Mal gab es während der Reise zudem ein achtgängiges Gala-Menü, einmal zur Begrüßung sowie ein weiteres Mal zum Ende der Reise. Anders als auf anderen Schiffen von nicko cruises, gibt es auf der nickoSPIRIT flexible Essenszeiten sowie auch eine flexible Essenswahl. Auch hat man keinen festen Tisch mehr. Man muss das Menü für das Mittag- und Abendessen also nicht mehr beim Frühstück oder am Vortrag reservieren, sondern entscheidet sich unmittelbar vor der jeweiligen Mahlzeit, was ich sehr lobenswert finde. Was allerdings noch deutlich optimiert werden muss, sind die flexiblen Tischzeiten. Auf unserer Reise haperte es da einwenig, man hat teilweise deutlich zu lange auf sein Essen gewartet.
Das Hauptrestaurant an Bord der nickoSPIRIT
Als Alternative zum Hauptrestaurant steht, wie bereits erwähnt, auch das Mario’s Grill am Heck bereit. Hier gibt es zwar eine feste Menükarte, jedoch weicht sie deutlich von der des Hauptrestaurants ab. Zum Mittagessen gibt es Dinge wie Steaks, Burger, Pizza oder auch den beliebten Caesar Salad. Die Abendkarte hält dann etwas exklusivere und außergewöhnlichere Speisen bereit. Dazu gehören beispielsweise ein gebeizter Lachs oder ein besonderes Schweinefilet. In den Reiseberichten gehen wir näher auf das Essen sowie die Menüs ein. Das Restaurant ist eine tolle zusätzliche Auswahlmöglichkeit für das Mittag- und Abendessen, was das Erlebnis Flusskreuzfahrt wesentlich moderner und abwechslungsreicher macht.
Neben den verschiedenen Restaurants gibt es an Bord der nickoSPIRIT eine große Panorama Lounge, die das Zentrum des Schiffes darstellt. Hier finden alle Informations- und Unterhaltungsveranstaltungen statt. Neu ist die Außenterrasse direkt vor der Lounge bzw. dem The Garden. Wenn das Sonnendeck aufgrund der Brückenhöhe gesperrt werden muss, bietet die Terrasse eine nette Alternative zum Sonnendeck. Schön ist auch, dass sie durch die großen Glasscheiben windgeschützt ist.
Ebenfalls verfügt die nickoSPIRIT über einen kleinen Wellness- und Fitnessbereich, der auf dem Hauptdeck platziert ist. Der Fitnessbereich ist mit lediglich zwei Sportgeräten ausgestattet. Der Wellnessbereich bietet eine kleine Sauna und einen Whirlpool, der aufgrund der Corona-Situation aber nicht genutzt werden kann.
Die Ausflüge sind bei nicko cruises ein sehr wichtiger Baustein des Produktes. Daher gibt es auch ein sehr breit gefächertes Ausflugsprogramm und dementsprechend auch Ausflugspakete zum Vorzugspreis. Auf unserer Flusskreuzfahrt gab es über die gewöhnlichen Ausflüge hinaus noch ein erweitertes Ausflugsprogramm. Man hat hier, passend zum Motto der Reise, unter anderem besondere Falstaff-prämierte Weingüter besucht.
Impressionen von den Ausflügen
Die Organisation der Ausflüge war immer sehr gut und auch die örtlichen Reiseleiter haben ihren Job gut gemacht, wie ich finde. Das Preis-Leistungs-Verhältnis war meiner Ansicht nach im überwiegenden Teil in Ordnung. Genaue Ausflugsbeschreibungen sind in den verschiedenen Reiseberichten zur Reise zu finden.
Die gesamte Crew des Schiffes war immer sehr nett und hat so gut wie immer gute Arbeit geleistet. Lediglich beim Service im Restaurant hat es gelegentlich mal gehadert, aber ansonsten war immer alles in bester Ordnung. Auch unser Kreuzfahrtleiter Ferdinand hat stets gute Arbeit geleistet und stand bei Fragen immer zur Verfügung.
Die Küchencrew der nickoSPIRIT
Während der Reise kam es beispielsweise auf unserer Kabine zu einem kleinen technischen Problem, wodurch wir leider keinen Strom mehr hatten. Nachdem wir an der Rezeption bescheid gesagt hatten, war alles in nichtmal einer halben Stunde gelöst.
Die nickoSPIRIT verfügt über einen Internetzugang, der sogar relativ gut und flüssig funktioniert. Das kann sich natürlich je nach aktuell befahrener Streck schnell ändern. Fünf Gigabyte gibt es zum Preis von etwa acht Euro. Es sind auch geringere Volumenpakete mit einem und drei Gigabyte buchbar.
Wir waren schon sehr gespannt auf die nickoSPIRIT, denn schon auf den Grafiken und Renderings machte das Schiff einen vielversprechenden Eindruck. Dieser konnte auch erfüllt werden. Das Schiff hat ein lichtdurchflutetes, modernes und neuartiges Design. Allein die drei Restaurants geben dem Flusskreuzfahrt-Gast ein neues Gefühl von Flexibilität und Abwechslung. Hier und da gibt es natürlich noch kleinen Optimierungsbedarf, z.B. im Service, jedoch ist die nickoSPIRIT im Großen und Ganzen doch schon sehr gut gelungen.
Auch das Konzept der Wein- und Genussreisen in Kooperation mit dem Magazin Falstaff ist voll aufgegangen. Durch die zusätzliche Bordunterhaltung ist das Bordleben wesentlich spannender und man nimmt was ganz anderes mit nach Hause, als gewohnt.
Content Manager
Philipp Muszak ist seit Januar 2019 in der Flusskreuzfahrt zu Hause und hat seine Expertise in dem Fachgebiet seither stark ausgebaut und seine Erfahrungen in den letzten Jahren durch starke Partner deutlich erweitern können. Mit Ehrgeiz arbeitet er daran, die Flusskreuzfahrt für alle Altersgruppen attraktiv zu machen.
Philipp Muszak verantwortet darüberhinaus den Aufbau und die Entwicklung von Flusskreuzfahrt Entdecker.
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