Die Lagune von Venedig ist nicht unbedingt für Flusskreuzfahrtschiffe bekannt, und doch gibt es sie auch dort. Die in Deutschland noch eher unbekannte Luxus-Reederei UNIWORLD ist hier mit ihrem Boutique-Flusskreuzfahrtschiff S.S. La Venezia unterwegs. Für eine Woche ging es durch die Lagune von Venedig sowie zu den Highlights Norditaliens.
↳ Im ersten Teil des Reiseberichts geht es mit dem Flieger direkt nach Venedig. Hier gehen wir an Bord der S.S. La Venezia. Am nächsten Tag erkunden wir Venedig, unternehmen eine Gondel-Fahrt und besuchen den Markusdom im Rahmen eines ,,UNIWORLD Private Visit’’. Alle weiteren Teile des Reiseberichts sind hier zu finden.
Hinweis: Flusskreuzfahrt Entdecker reist auf Einladung von UNIWORLD. Dies beeinflusst unsere Berichterstattung allerdings nicht. Wir werden hier wahre Ereignisse schildern und unsere eigene Meinung offen teilen.
Auf gehts! Die nächste Flusskreuzfahrt steht vor der Tür. Nicht nur wegen dem Fahrtgebiet, nämlich der Lagune von Venedig und dem italienischen Fluss Po, sondern auch wegen der Reederei und dem Schiff wird dies eine sehr besondere Reise. Es geht nämlich auf die S.S. La Venezia von UNIWORLD. UNIWORLD selbst ist eigentlich eher auf den internationalen Märkten zu Hause und versucht seit dem Jahr 2020, sprich dem Beginn der Corona-Pandemie, auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz Fuß zu fassen.
Am Vormittag ging es ab Düsseldorf mit dem Flieger direkt nach Venedig. Sicherlich wäre auch eine Anreise mit dem Auto oder Nachtzug denkbar, doch das Flugzeug erschien uns als die angenehmere und vor allem schnellere Variante. Man muss dazu vielleicht wissen, dass wir die Reise schon im letzten Jahr vor dem ganzen Flughafen-Chaos gebucht haben, aber erstaunlicherweise ging es dort dann recht schnell. Zwar hatten wir den Priority Check-In, doch auch die ,,normale’’ Schlange war bei Eurowings nicht besonders lang. Bei anderen Fluggesellschaften sah das dann aber schon wieder anders aus.
Nun ja, wir hatten noch einwenig Zeit, aßen einen kleinen Snack am Flughafen und begaben uns schließlich in Richtung Gate, von wo aus unser Flieger pünktlich abhob. Der Flug war mit einer Dauer von einer Stunde und 20 Minuten schnell gemeistert. Am Airport in Venedig wartete auch schon unser Fahrer auf uns, der uns im Privat-Van zum Anleger nach Venedig brachte.
Der erste Eindruck der S.S. La Venezia war wortwörtlich umwerfend. Wie man in den Bildern gut sieht, zeugen die UNIWORLD-Schiffe nicht gerade von einer klassischen Gestaltung, sondern sind immer in einem sehr außergewöhnlichen Boutique-Stil gestaltet. Passend zum Fahrtgebiet, verfolgte unser Schiff also einen italienisch-venezianischen Stil, der sich auch in den Kabinen zeigte.
Wir hatten eine ca. 16 Quadratmeter große Kabine mit französischem Balkon. Besonders auffallend sind hier natürlich die Wände sowie die Decke, denn ein identisches Muster zieht sich durch die gesamte Kabine. Die Kabine macht an dieser Stelle keineswegs einen ,,billigen’’ Eindruck, da es sich nicht um klassische Tapeten, sondern um Stoffbezüge an den Wänden handelt. Das Bett ist, klassisch für amerikanische Kreuzfahrtschiffe, doch ein ganzes Stück höher und größer, als man es so von deutschen Schiffen kennt. Das Badezimmer ist platzbedingt klein, aber fein, verfügt dafür aber über eine vergleichsweise etwas größere Dusche.
Am ersten Abend gab es wie immer natürlich erst einmal den großen Informationsfluss. Kapitän Mario, Cruise Manager Martin und Hotel Managerin Marija gaben erste Infos zur Route, den Bordabläufen sowie zu weiteren wichtigen Dingen und Aspekten, wie etwa den Ausflügen. Allerdings gab es hier schon die erste schlechte Nachricht: Aufgrund der extremen Dürre in Norditalien, können wir den Po nicht befahren. Der Wasserpegel betrug teils nur um die 40 Zentimeter, was für unser Schiff natürlich definitiv zu wenig ist. Der Po ist in der Sommerzeit allerdings schon seit Jahren ein Problem, weswegen wir uns das schon dachten. Das Gute war, dass keinerlei Ausflüge entfallen mussten und alles von Chioggia aus organisiert wurde. Lediglich die etwas längeren Busfahrten musste man natürlich in Kauf nehmen.
Nach einer Dusche sowie einem schnellen Outfitwechsel, ging es auch schon ins ,,Ristorante Rialto’’, sprich das Hauptrestaurant am Heck der S. S. La Venezia. Zur Vorspeise hatte ich die Insalta Pomodoro, danach die Gnocchi di Patate al Gratin mit Tomatensauce, Käse, Rucola und Pesto sowie die italienische Cassata als Nachspeise. Die Suppe haben wir heute weggelassen, ansonsten wäre es natürlich ein Vier-Gänge-Menü geworden. Das war auf jeden Fall ein sehr leckeres erstes Abendessen, das sich sehen lassen kann.
Unser heutiges Abendessen im Ristorante Rialto
Den restlichen Tag haben wir auf dem Sonnendeck verbracht. Wir haben einen traumhaften Blick in die Lagune von Venedig bei einem leckeren Drink von der Bar genossen. Fun Fact: Eine Barkarte gibt es bei UNIWORLD so nicht, da, so die Bar Managerin, man alles an Bord habe was die Gäste trinken möchten. Interessantes Motto, das sich im übrigen auch bewahrheitet hat.
Abend in der Lagune von Venedig
Obwohl unsere Anreise gestern eigentlich recht entspannt war und wir auch nicht allzu früh aufstehen mussten, haben wir den ersten Ausflug am Morgen geschwänzt. Der startete nämlich um 7:45 Uhr, was uns ehrlicherweise doch deutlich zu früh war. Dafür hätten wie den Dogenpalast ganz ohne Menschen erleben können.
Unser Tag startete also ganz entspannt beim Spätaufsteher-Frühstück in der Panini Bar, die sich vor der Lounge befindet. Direkt nach Ende des regulären Frühstücks gibt es meist bis 12 Uhr eine Auswahl an süßem Gebäck sowie einigen Säften. Eine nette Alternative, gerade wenn man zum Frühstück sowieso nicht viel isst.
Nur wenig später machten wir uns also auf in die Lagunenstadt. Von unserem Liegeplatz am ,,Canale Grande’’ aus in San Basilio, erreicht man die schönen Gassen sehr schnell. Bereits direkt vor unserem Schiff befindet sich eine lange Promenade mit verschiedenen Restaurants, Cafés und Bars. Selbst bis zum Markusplatz könnte man von hier aus unkompliziert kommen, wobei man da mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, in Venedig sind es kleine ,,Bus-Boote’’, wahrscheinlich schneller hinkommt. Typisch für uns, sind wir dann aber noch an einer Eisdiele hängen geblieben. Erfrischt und gestärkt, erkundeten wir also die ganzen Seitengässchen von Venedig. Fast überall finden sich hier fabelhafte Fotomotive - da kann die Kamera einfach nicht ausbleiben.
Ein absolutes Highlight in und natürlich auch typisch für Venedig, sind die schönen Gondelfahrten durch die von Kanälen durchzogene Stadt. Ganz spontan nahmen wir uns also einen Gondelführer und genossen die Fahrt. Die Gondelfahrer kennen sich natürlich bestens aus und zeigen einem auch die etwas unbekannteren Kanäle, die man als ,,normaler Tourist’’ wohlmöglich nicht zu Augen bekommen würde. Die vielen bunten Häuser, das glatte Wasser, die Wäsche an den Fenstern, machten das Erlebnis einfach perfekt.
Für die etwa 30-minütige Gondelfahrt haben wir 80 Euro gezahlt. Das ist auf den ersten Blick natürlich nicht gerade wenig, aber wenn man sich die Kosten teilen kann, relativiert sich das Ganze natürlich wieder einwenig.
Da es sich bei unserer Reise eher weniger um eine klassische Flusskreuzfahrt handelt und wir vergleichsweise wenig fahren, werden während der Reise immer wieder sogenannte ,,Scenic Sailings’’ durch die Lagune eingebaut, auf denen man die Umgebung auch von Bord der S.S. La Venezia wahrnehmen und den Fahrtwind einwenig genießen kann. Heute ging es um 14 Uhr los bis nach Burano und wieder zurück nach Venedig, wo wir schließlich um 17:30 Uhr wieder festgemacht haben.
Ein ganz besonderes Event während der Fahrt durch die Lagune war die Öffnung einer Flasche Champagner oben auf dem Sonnendeck. Aber nicht auf die klassische Weise, sondern mit einem Schwert durch den Butler Matija. Diese kleine ,,Zeremonie’’ ist klassisch für jede UNIWORLD-Flusskreuzfahrt, wodurch der Start der Reise zelebriert wird. Selbstverständlich gab es im Anschluss für jeden Gast auch ein Glas des guten Champagners.
Zurück in Venedig, stand gleich nach dem Abendessen schon eines der größten Highlights der gesamten Reise an. Nämlich der Besuch des berühmten Markusdoms ganz privat nur für UNIWORLD-Gäste. Was in der Ausflugsbeschreibung schon wahnsinnig klang, war in Realität noch viel wahnsinniger. Man kommt einfach so in den menschenleeren Markusdom, an dem man sonst mindestens drei bis vier Stunden anstehen muss. Es war wirklich ein großartiges Erlebnis, sich mitten in die Kathedrale zu setzen und diese unglaubliche Ruhe einfach mal auf sich wirken zu lassen.
,,UNIWORLD Private Visit’’ im Markusdom in Venedig
Zurück zum Schiff ging es, wie schon auf dem Hinweg, wieder mit einem größeren Ausflugsschiff. Es war zwischenzeitlich fast schon stürmisch geworden, aber an Bord wartete man schon mit einem warmen Late Night Snack, also Pizza, auf uns.
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