Die Lagune von Venedig ist nicht unbedingt für Flusskreuzfahrtschiffe bekannt, und doch gibt es sie auch dort. Die in Deutschland noch eher unbekannte Luxus-Reederei UNIWORLD ist hier mit ihrem Boutique-Flusskreuzfahrtschiff S.S. La Venezia unterwegs. Für eine Woche ging es durch die Lagune von Venedig sowie zu den Highlights Norditaliens.
↳ Im zweiten Teil des Reiseberichts geht es auf Spaziergang durch Venedig und später mit dem Bragozzo durch Chioggia und zur Ca' Zen Villa. An Bord steht zudem der Welcome Abend an. Am nächsten Tag bleiben wir auf der S.S. La Venezia und genießen eine Wellness-Auszeit. Alle weiteren Teile des Reiseberichts sind hier zu finden.
Hinweis: Flusskreuzfahrt Entdecker reist auf Einladung von UNIWORLD. Dies beeinflusst unsere Berichterstattung allerdings nicht. Wir werden hier wahre Ereignisse schildern und unsere eigene Meinung offen teilen.
Auch am heutigen Morgen erwachten wir wieder mitten in der zauberhaften Lagune von Venedig. Erst am Vormittag sollten wir nach Chioggia ablegen. Vorher stand aber noch ein kleiner Ausflug auf dem Plan. Statt wie gestern nochmal individuell durch die Stadt zu laufen, haben wir uns dem Stadtrundgang angeschlossen. Manchmal ist es doch ganz schön, nochmal ein paar Infos aus erster Hand aufs Ohr zu bekommen.
Der Rundgang führte uns nicht entlang der üblichen Touristen-Wege an den großen Kanälen, sondern durch die kleinen Gässchen Venedigs. Auch diese sind nämlich traumhaft schön und nicht überlaufen von Menschen, sodass man auch mal Fotos machen kann, ohne ständig jemanden vor der Linse zu haben.
Als Abschluss stand schließlich noch der Besuch einer sich im Familienbesitz befindlichen Gondel-Manufaktur bzw. Werft auf dem Plan. Hier konnten wir uns den Bau bzw. die Herstellung der berühmten Gondeln von der Nähe aus ansehen. Auf den Tisch legen muss man für solch eine Gondel mindestens etwa 35 Tausend Euro, wobei da die üblichen Verzierungen, die Sitzkissen und -bänke oder auch die Paddeln noch gar nicht enthalten sind. Wer also Interesse an einer Gondel für den Privatgebrauch hat, sollte ein entsprechendes Budget mitbringen.
Nachdem wir um elf Uhr zu einem weiteren ,,Scenic Sailing’’ abgelegt haben, kamen wir nicht nach Venedig zurück, sondern haben in Chioggia angelegt. Chioggia liegt zwar noch in der Lagune, hat aber auch Anschluss zur Adria. Mit dem Auto kommt man von hier aus in etwa einer Stunde nach Venedig, mit der S.S. La Venezia waren es zweieinhalb Stunden.
Nach einem 20-minütigen Rundgang durch Chioggia, ging es auf ein typisches ,,Bargozzo’’-Boot. Die Fischer haben diese roten Boote früher zum Fischen genutzt, doch heute dienen sie tatsächlich eher als Ausflugsboote bzw. -schiffe, wobei es auch nicht mehr viele von ihnen gibt. Heutzutage nutzt man fürs professionelle Fischen natürlich andere Wasserfahrzeuge. Wir genossen die Fahrt durch die Kanäle von Chioggia sowie rundherum. Der Fahrtwind tat bei der Hitze, immerhin waren es um die 32 Grad, ziemlich gut.
Im Anschluss stiegen wir wieder in die Busse um, die uns ins Grüne brachten. Um es genauer zu sagen, ging es zur ,,Ca’ Zen Villa’’, die sich im Privatbesitz einer italienischen Familie befindet. Sie produziert unter anderem selbst Weine sowie andere verschiedene Köstlichkeiten wie Schinken, Salami und ähnliches. Davon bekamen wir natürlich eine Kostprobe. Für Kinder gab es das verlockende Angebot, den dort ansässigen Pool zu nutzen. Bei den Temperaturen sicherlich keine schlechte Idee.
Da wir gestern Abend den Privat-Besuch des Markusdoms hatten, wurde der Welcome Abend mit Welcome Dinner erst heute veranstaltet. Vorher gab es aber noch ein Glas Champagner in der Lounge sowie eine Vorstellungsrunde aller Abteilungen des Schiffes - egal ob mit Kapitän, Hotel Manager, Cruise Manager, Restaurant Manager, Küchenchef oder House Keeping Manager.
Zur Vorspeise hatte ich das ,,Credo Filetto di Manzo’’, danach die Minestrone Suppe, als Hauptspeise das ,,Filetto di Vitello’’ und als Nachspeise das klassische Stracciatella Eis. Alles in einem wieder ein gelungenes Abendessen. Man muss aber dazu ehrlich sagen, dass das Essen am Welcome Abend nicht unbedingt besonders war. Es war sehr gut, aber nichts anders, als an den anderen Abenden hier an Bord.
Unser Welcome-Abendessen
So richtig Stimmung gab es dann in der Lounge gleich nach dem Abendessen. Veranstaltet wurde die 20-er bis 80-er Nacht mit den Hits, die eigentlich jeder kennt. Zur Ankurbelung der Stimmung gab es auch noch ein kleines Quiz, bei welchem Song am meisten Gäste auf der Tanzfläche stehen würden. Ziemlich schnell füllte sich die Tanzfläche - auch mit den beiden Kapitänen und der Hotel Managerin. Es wahr ein total spaßiger und lustiger Abend, denn so viel Stimmung habe ich auf einem Flusskreuzfahrtschiff noch nie erlebt.
Die heutige Nacht war leider sehr unruhig. Ganz plötzlich und ohne jegliche Vorhersehbarkeit, zog ein Sturm auf, der in Form eines Mini-Tornados auch unsere S.S. La Venezia erwischte. Das Schiff hat sich vom Kai losgerissen und ist gegen die Schlepper auf der anderen Seite des Hafens gestoßen, was auch uns aus dem Schlaf geholt hat. Wie sich am nächsten Morgen herausstellte, wurde dabei ein Fenster in der Lounge sowie ein weiteres kleines Fenster nur ein kleines Stück oberhalb der Wasserlinie beschädigt. Wie im weiteren Verlauf des Reiseberichts deutlich wird, beeinflusste der Vorfall leider auch die Routenplanung und Reise.
Bereits gestern hatten wir uns gegen den heute geplanten Ausflug entschieden. Eigentlich sollte es auf Ganztagesausflug nach Bologna gehen. Allerdings waren wir doch noch irgendwie geschafft, sodass uns das frühe Aufstehen - der Ausflug startete nämlich schon um 7:45 Uhr in der Früh - überhaupt nicht zusagte. Also entschieden wir uns für einen entspannten Tag in Chioggia sowie an Bord der S.S. La Venezia.
Der Tag begann mit einem wunderschönen Sonnenaufgang in der Lagune. Zum Frühstück gab es nur ein paar Kleinigkeiten in der Panini Bar für Spätaufsteher. Durch den Tagesausflug war das Schiff natürlich ziemlich leer, sodass wir den Moment gleich für einige Fotos ausgenutzt haben. Gleich danach nahmen wir den kostenlosen Shuttle vom Schiff in die Innenstadt, machten einen kleinen Spaziergang und fingen noch einige Impressionen von Chioggia ein.
Da wir am heutigen Nachmittag nichts weiter geplant haben, entschied ich mich für eine kleine ,,Wellness-Auszeit’’ an Bord unseres schönen Flussschiffes. Perfekt angeboten hat sich da selbstverständlich das ,,Serenity River Spa’’, das es so auf allen UNIWORLD-Schiffen gibt. Teil des Angebots sind selbstverständlich diverse Massagen sowieso auch ein ,,Well-Being Coach’’, der morgens auf dem Sonnendeck verschiedene Fitness- und Sportübungen anbietet.
Bei mir wurde es eine klassische Well-Being Massage. Man kann aber auch aus diversen anderen Massagen wählen, wie etwa einer Hot Stone Massage, einer Fußreflexzonenmassage, einer Deep Tissue Massage oder auch einer Himalaya-Salz Massage. 30 Minuten liegen preislich bei 60 Euro, eine Stunde bei 110 Euro und eineinhalb Stunden bei 160 Euro.
Vor dem Abendessen ging es zum River Heritage Club Empfang. Das ist der UNIWORLD-Club, zu dem man sich ganz kostenfrei anmelden kann. Zu den Vorteilen zählen unter anderem exklusive Angebote, Extra-Leistungen an Bord wie eine Flasche Wein und Obst zur Begrüßung auf der Kabine oder auch der kostenfreie Wäsche-Service an Bord. Gerade wegen letzterem kann sich die Anmeldung also durchaus lohnen. Beim Club Empfang hat man die Möglichkeit, sich mit den Crewmitgliedern wie der Hotel Managerin oder dem Kapitän bei einem Glas Champagner noch einmal etwas ausführlichen und länger zu unterhalten. Eine tolle Sache, wie ich finde.
Das Abendessen gab es dann wieder im Rialto Restaurant. Zur Vorspeise hatten wir die ,,Insalta Mista Con Carciofo’’ mit roter Beete, Tomaten und einem grünen Pesto, als Hauptspeise den ,,Heilbutt Camicia’’ und ein Bonet mit Mango-Melonen Eis zur Nachspeise. Das Essen war wieder gut, jedoch fiel die Hauptspeise diesmal so groß aus, dass man sie gar nicht erst schaffen konnte.
Das heutige Abendessen auf S.S. La Venezia
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