10 Tage lang waren wir unterwegs mit der 2020 in Dienst gestellten MS LADY DILETTA von PLANTOURS Kreuzfahrten. Von Düsseldorf aus ging es zu den ,,romantischen Städten an Rhein, Main und Donau’’. Darunter waren einige Highlights wie etwa Koblenz, Frankfurt, Miltenberg, Nürnberg sowie auch der Endhafen Regensburg.
↳ Noch auf dem Rhein geht es nach Wiesbaden. Die Stadt besichtigen wir mit einem Ausflug. Schließlich wechseln wir auf den Main und gehen in Frankfurt auf Ebbelwoi-Verkostung. Der nächste Tag führt uns bis nach Aschaffenburg, wo wir zur goldenen Stunde eintreffen. Alle weiteren Teile des Reiseberichts sind hier zu finden.
Hinweis: Flusskreuzfahrt Entdecker reist auf Einladung von PLANTOURS Kreuzfahrten. Dies beeinflusst unsere Berichterstattung allerdings nicht. Wir werden hier wahre Ereignisse schildern und unsere eigene Meinung offen teilen.
Aufgewacht sind wir heute in der Hauptstadt des Landes Hessen, nämlich Wiesbaden. Sie ist der Sitz der wichtigsten politischen Institution des Landes, nämlich des Landtages. Die Staatskanzlei stellt zudem den Sitz des Ministerpräsidenten sowie der Landesregierung dar. Doch auch geschichtlich hat die 290.000-Einwohner-Stadt viel zu bieten. Denn schon im 19. Jahrhundert war die Residenzstadt vor allem bei den oberen Bevölkerungsschichten sowie dem Kaiser hoch im Kurs, was sich bis heute wenig verändert hat.
In Wiesbaden liegen die Flusskreuzfahrtschiffe, so auch unsere MS LADY DILETTA, nicht direkt im Stadtzentrum, sondern etwas weiter außerhalb. Da kam uns der Ausflug, den wir für heute gebucht haben, sehr gelegen. Wer es aber dennoch auf der individuellen Schiene bevorzugt, kann das sehr gute Naheverkehrsnetz Wiesbadens nutzen.
Für uns ging es aber erst mal mit dem Bus los. Durch die Villenviertel ging es hoch hinauf auf den Neroberg, wo wir die russisch-orthodoxe Kirche der heiligen Elizabeth besucht haben. Sie ist die einzige russisch-orthodoxe Kirche in Wiesbaden und wirkt mit ihren goldenen Zwiebeltürmen so, als hätte man sie direkt aus Moskau ausgeschnitten und hier in die Landschaft gestellt. Die Kirche und Gemeinde hat eine langjährige Tradition hier in der Stadt und bringt sich auch gesellschaftlich immer wieder an verschiedenen Stellen ein. Vom russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine distanziert sie sich. Nach ein paar Fotos und einem Blick von oben auf die ganze Stadt ging es wieder hinunter vom Berg.
Wir besuchten als nächstes das Wiesbadener Kurhaus. Neben prunkvollen Festsälen ist hier auch die Spielbank Wiesbaden, sprich ein Casino, untergebracht. Bereits der Eingangsbereich hinterlässt Eindruck. Das gilt ebenso für einen der Festsäle, den wir uns anschauen durften. Gerade hier wurde viel mit Spiegeln und funkelnden Elementen gearbeitet. Auch von außen kann sich das Kurhaus mit seinem wirklich schönen Garten sehen lassen. Mit einem Spaziergang ging es weiter zur Marktkirche, die sich gleich gegenüber des Stadtschlosses, also des heutigen Landtages, befindet. Auf dem Weg dorthin kamen wir in der Burgstraße sogar an der größten Kuckucksuhr der Welt vorbei, die tatsächlich 1946 in Wiesbaden aufgestellt wurde. Mit den Bussen ging es schließlich zurück zum Schiff.
Fazit zum Ausflug: Der etwa dreistündige Ausflug war auf jeden Fall super, um mal einen vernünftigen ersten Eindruck von Wiesbaden zu bekommen. Jedoch finde ich 42 Euro pro Person etwas viel, gerade weil ein nicht unerheblicher Teil des Ausfluges Busfahrt war.
Während wir uns in Wiesbaden noch auf dem Rhein befanden, wechselten wir schließlich auf den nächsten Fluss der Reise, den Main. Nach nur ein paar Kilometern bog die MS LADY DILETTA bei Mainz in den Main ein. Von hier aus kommt man übrigens über den Main selbst, den Main-Donau-Kanal und die Donau bis ans Schwarze Meer.
Ab sofort musste der Großteil des Sonnendecks wegen der vielen niedrigen Brücken leider gesperrt bzw. abgekappt werden. Der vordere Teil konnte jedoch weiterhin geöffnet bleiben, da er etwas weiter unten liegt als der obere. Das ist der große Vorteil an der Bauweise von vielen Flussschiffen, so auch der MS LADY DILETTA. Wichtig zu wissen ist, dass man vielleicht einen Sonnenschirm oder Ähnliches mitnimmt, da auch diese auf dem gesamten Schiff eingeklappt sein müssen.
Erst gegen 19:30 Uhr machte die MS LADY DILETTA in Frankfurt am Main fest. Kurz danach, also um 19:45 Uhr, startete auch schon unser nächste Ausflug des Tages. Es ging auf Abendspaziergang bis nach Sachsenhausen. Der Ausflugsname ,,Ebbelwoi in Sachsenhausen genießen’’ lockte natürlich. Preislich lag der Ausflug bei 30 Euro pro Person und ging bis 22:15 Uhr.
Schon vor dem Schiff wartete unsere Reiseleiterin. Am Mainkai entlang ging es über den Eisernen Steg, von wo aus wir unseren Weg nach Sachsenhausen machten. Hier finden sich diverse urige und traditionell geprägte Kneipen sowie Lokale wieder. Nachdem wir uns in einem der Lokale eingefunden haben, hat jeder Gast erst einmal ein Glas ,,Ebbelwoi’’ zum Probieren bekommen. In der Region ein wahrhaftes Kultgetränk. So richtig nachvollziehen konnten wir die Ebbelwoi-Liebe hier zwar nicht, aber was solls, geschmeckt hat es trotzdem. Danach ging es wieder zurück zum Schiff, wo wir den Abend auf dem Sonnendeck haben ausklingen lassen.
Zur goldenen Stunde ein Blick auf ,,Mainhattan’’
Individuell durch Frankfurt - das war unser Plan für heute Vormittag. Frankfurt im Abendlicht haben wir ja bereits gestern Abend zu Gesicht bekommen. In der Innenstadt waren wir da aber noch nicht, sodass wir uns das Ganze auch noch mal ansehen wollten. Zuerst ging es aber zum Frühstück ins Tiepolo Restaurant. Morgens gibt es hier immer ein sehr umfangreiches Buffet mit verschiedenen Brötchen, Backwaren, Aufschnitten, Aufstrichen und was man sich sonst so alles unter einem umfangreichen Frühstücksbuffet vorstellt.
So wirklich viel los war in der Innenstadt um zehn Uhr natürlich noch nicht. Die meisten Geschäfte haben gerade erst geöffnet und die meisten Menschen trieben sich in den verschiedenen Cafés der Stadt herum. In Frankfurt gibt es davon schließlich auch jede Menge. Egal ob traditionell, besonders umweltfreundlich und vegan - hier ist einfach alles dabei. Aber das hat eine moderne Großstadt in der Regel ja so an sich.
Nach einem Spaziergang durch die später wieder mehr belebte Innenstadt ging es mehr oder weniger zufällig vorbei am St. Bartholomäus-Dom und schließlich zurück zur MS LADY DILETTA. Um 12:30 Uhr legten wir nämlich schon wieder in Richtung Aschaffenburg ab.
Auch heute passierten wir wieder einige Schleusen - und begegneten dem ein oder anderen Flusskreuzfahrtschiff. Doch die Schleusen laufen auf Hochbetrieb. Immer wieder kommt es zu Wartezeiten und manchmal sogar zu Dränglern. Kaum zu glauben, aber tatsächlich ist ein Frachtschiff einfach vor uns in die Schleuse gedüst, obwohl wir dran waren. Da hat sich auch der Kapitän mächtig drüber aufgeregt, wie uns Cruise Director Lutz später erzählt hat. Das einzig Schöne war das Flugzeuge-Beobachten in den Schleusen, weil wir noch vor Frankfurt standen.
Das Abendessen gab es heute wieder an Bord im schönen Tiepolo Hauptrestaurant. Zur Vorspeise gab es einen Antipasti-Teller, dann eine Minestrone-Suppe, als Hauptspeise das Ossobuco vom Kalb und zur Nachspeise ein leckeres Ananas-Tiramisu mit Piña Colada Sauce. Sehr gelungen und lecker.
Das heutige Abendessen auf der MS LADY DILETTA
Wegen der langen Wartezeiten an den Schleusen heute, machten wir mit mehr als einer Stunde Verspätung in Aschaffenburg fest. Das ist vor allem deswegen so schade, weil die Liegezeit nicht einfach so verlängert werden kann. Wegen einer vor einigen Jahren getroffenen Regelung ist es Flusskreuzfahrtschiffen nicht möglich, den Hafen nach 22 Uhr zu verlassen. Zudem müssen wir auch den restlichen Routen- und Zeitplan einhalten. Aber wir konnten nichts machen und gingen los in Richtung Schloss Johannisburg. Von oben hat man einen tollen Blick auf den Main sowie natürlich auf die Burg selbst. Durch die gerade untergehende Sonne, sah alles so schön golden aus. Einfach großartig. Für einen Spaziergang in Richtung Innenstadt hat es aber leider nicht mehr ausgereicht. Grund, um noch einmal wiederzukommen.
Kurz vor zehn gingen die Leinen wieder los und MS LADY DILETTA nahm Kurs auf Miltenberg.
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