MS LADY DILETTA Reisebericht Teil 4: Von Bamberg bis Nürnberg

Bamberg, die Stadt der sieben Hügel. Ob man sie tatsächlich so nennt, weiß ich gar nicht, aber Bamberg erstreckt sich tatsächlich über sieben verschiedene Hügel. Vom Hafen muss man hier erst in die Innenstadt kommen, denn die Flusskreuzfahrtschiffe liegen in Bamberg leider immer sehr weit außerhalb im ,,Bayernhafen’’, dem Industriehafen der Stadt. Zu Fuß sind es etwa 30 bis 40 Minuten, die wir auch auf uns genommen haben. Die Alternative sind entweder das Taxi oder der geführte Stadtrundgang inklusive Transfer in die Stadt.

Zu unserem Erstaunen war in der Innenstadt heute an einem Sonntag so ziemlich viel los. Das lag nicht nur an den vielen tollen Cafés und Restaurants, sondern vor allem auch an dem Straßenfestival ,,Bamberg zaubert’’. Hierbei sind in der ganzen Stadt verschiedene Künstler, Bühnen und Veranstaltungen verteilt, die man komplett kostenfrei besuchen kann. Auf jeden Fall eine tolle Sache, doch für einen ruhigen Spaziergang durch die Innenstadt war das weniger geeignet. Überall bildeten sich große Menschengruppen, sodass man nur mühsam weiterkam. Nichtsdestotrotz suchten wir uns ein nettes Café etwas weiter weg vom Menschenherd und genossen die Atmosphäre der Stadt. Denn eigentlich war es gar nicht so schlecht, endlich wieder eine so gut gefüllte Innenstadt zu sehen.

Einmalig auf jeder Reise mit MS LADY DILETTA, wird an Bord ein Abendessen in der Pizzeria Canaletto angeboten. Das Restaurant befindet sich hinten am Heck des Schiffes und ermöglicht einen tollen Blick auf die Heckwelle sowie den Fluss. Es ist vorher eine Reservierung notwendig und die Speisen sind hier aufpreispflichtig.

Wir hatten vorher den Antipasti-Teller ,,Antipasto all Italiana’’ für zwei Personen. Schließlich gab es die Pizza - wir hatten einmal die Pizza Canaletto mit Parmaschinken und die Siciliana mit Kapern und Sardellen. Die Pizzen waren wirklich sehr sehr gut und haben echt lecker geschmeckt. Abgerundet wurde das Dinner schließlich mit einem leckeren Sorbetbecher. Preislich bewegen sich die Pizzen bei etwa 10 Euro, der Vorspeise-Teller lag bei 16 Euro und der Sorbetbecher bei 5,50 Euro. Sofern man ein Getränkepaket gebucht hat, bekommt man 10 (bei Silber), 20 (bei Gold) bzw. 30 Prozent (bei Platin) Rabatt auf das Essen. Ich finde, es war eine sehr schöne und nette Alternative zum ,,normalen’’ Essen im Hauptrestaurant und sein Geld definitv wert.

So machten wir uns also um neun Uhr auf den Weg in die Nürnberger Innenstadt. Der Bus brachte uns zum Vestnertor, das sich direkt an der Kaiserburg befindet. Die Stadt wurde um 1050 gegründet und ist noch bis heute mit ihren vielen mittelalterlichen Gebäuden, Stadtmauern und Türmen ziemlich gut erhalten. Sicherlich wurde im Laufe der Zeit an vielen Stellen auch restauriert und nachgebaut, doch das ,,Grundgerüst’’ steht schon seit Jahren.

Viele Stellen und Bereiche werden selbst bis heute noch auf ähnliche Weise genutzt wie früher. Da gibt es etwa den Hauptmarkt, auf dem man noch immer täglich frisches Obst und Gemüse sowie viele andere Lebensmittel kaufen kann. Die Lage ist sehr zentral und es ist eigentlich schwierig, ihn zu übersehen. Doch auch viele weitere Highlights sind in Nürnberg unter anderem für Kulturbegeisterte zu finden. Etwa die älteste Pfarrkirche Nürnbergs St. Sebald, die Frauenkirche oder der vergoldete ,,Schöne Brunnen’’. Orientieren kann man sich übrigens bestens an der Stadtmauer. Man muss nur damit rechnen, dass wenn man dort entlang geht, einem der ein oder andere unangenehme Geruch in die Nase fliegen könnte.

Nach guten zweieinhalb Stunden individuellem Aufenthalt ging es mit dem Shuttle wieder zurück zum Schiff.

Schon auf dem Main gab es unheimlich viele Schleusen zu beobachten. Der Main-Donau-Kanal konnte dies aufgrund der so hohen Schleusen aber doch noch mal in den Schatten stellen. Am Nachmittag passierten wir mit der MS LADY DILETTA die Schleuse Eckersmühlen. Ganze 24 Meter mussten wir nach oben geschleust werden - ziemlich beeindruckend.

Die Schleuse wurde im Rahmen des Baus des Main-Donau-Kanals 1991 eröffnet und in Betrieb genommen. Die Schleusenkammer hat ein Volumen von unglaublichen 60.639 Kubikmetern. Für einen Schleusengang werden um die 24.700 Kubikmeter benötigt. Pro Meter benötigt man hier etwa eineinhalb Minuten.

Wie auf vielen Flussschiffen üblich, wurde auch hier auf der MS LADY DILETTA der Gala Abend schon am vorletzten Tag veranstaltet. So kann man den wirklich letzten Tag in ganzer Ruhe angehen lassen. Vorab gab es mit dem Cruise Director, der Hotel Managerin sowie dem Kapitän ein Glas Sekt zum Abschied, ehe zum Abendessen ins Restaurant ging.

Zur Vorspeise hatten wir das ,,Lachs-Trio’’ mit einer California Sushi-Roll, danach das Cappuccino von Waldpilzen, ein Aperol Sorbet zur Erfrischung zwischendurch, als Hauptspeise schließlich das gegrillte Heilbuttfilet in Kartoffelkruste und zum Abschluss natürlich ein Stück Baked Alaska von der typischen Eisparade. Ein tolles Gala-Abendessen.