Die Nacht an Bord des MS DOURO CRUISER war kurz, so war es zumindest bei uns. Irgendwie konnten wir nicht wirklich lange schlafen, weswegen wir uns direkt auf den Weg zum Frühstück in das Panorama Restaurant machten. Geöffnet war das Buffet von 07:00 Uhr bis 09:00 Uhr, das Frühaufsteher-Frühstück im Panorama Salon hatte von 06:30 Uhr bis 07:00 Uhr geöffnet.
Wir waren schon sehr gespannt, wie man das mit dem Frühstück lösen will, denn ein herkömmliches Buffet ist auf jeden Fall nicht möglich. Zu unserer Überraschung gab es aber trotzdem ein Buffet, allerdings ein ,,Corona konformes’’ Buffet. So waren die Speisen wie Wurst, Käse, Obst, Aufstriche usw. alle abgepackt. Aber schön abgepackt (siehe Bild)! Warme Speise, z. B. Rührei oder Pilze, gab es weiter hinten. Das Personal hat einem die Speisen direkt auf den Teller gelegt. Verschiedene Brotsorten standen auch zu Verfügung (sehr großer Pluspunkt an Bord!).
Um etwa neun Uhr starteten wir dann zu unserem ersten Ausflug auf dieser Reise. Er ging etwa vier Stunden und beinhaltete eine Stadtrundfahrt bzw. eine Stadtrundfahrt durch Porto sowie einen Rundgang durch den Weinkeller von Sandeman in Porto inklusive einer Portweinprobe. Die Ausflugsbusse holten uns direkt bei unserem Anleger ab und wir machten uns direkt auf den Weg in Richtung einer Kirche. Anschauen konnten wir sie uns leider nicht, was aber gar nicht so schlimm ist. Zusammen mit unserer Reiseleiterin Astrid, die die Reise übrigens die ganze Zeit mit ihrem Kollegen begleitet, gingen wir drumherum und genossen einen wunderschönen Ausblick auf Porto und seine Lebensader - den Douro. Viele einheimische Häuser wirkten so ziemlich kaputt und ungepflegt. Wie man uns erklärt, liege dies daran, dass man zu Diktatur-Zeiten eine Mietpreisbremse eingeführt hat, sodass die Hausverwalter ihre Objekte nicht renovieren konnten, da dies sonst überhaupt nicht rentabel gewesen wäre. Viel zu spät habe man dieses Gesetz wieder abgeschafft. Eine Zeit lang war es wohl tatsächlich so, dass jemand im selben Haus 800€ Miete zahlte, jemand anderes wiederum nur 30€ Miete zahlte. Total absurd also.
Einige Minuten später ging es in Richtung des alten Bahnhofs von Porto. Unser Dortmunder Bahnhof ist dem diesem, wirklich einmalig schönen, Bahnhof meilenweit entfernt. Die Wand- und Deckenmalereien, ,,Azulejos’’ genannt, hat der Maler Jorge Colaço gestaltet. Ursprünglich war der Bahnhof ein Kloster, im Laufe der Geschichte eignete man sich alle Klöster im Land an und verwendete sie für eigene Zwecke. Viele davon wurden beispielsweise zu Bildungseinrichtungen wie Schulen umfunktioniert und -gebaut. Man wollte Bischöfe gar nicht erst in der Stadt haben, nach maximal drei Tagen mussten sie sie verlassen.
Anschließend hatten wir noch einwenig Freizeit, die für einen kleinen Spaziergang in Richtung einer der Hauptplätze nutzten. Hier gibt es auch viele Cafés, die tatsächlich gar nicht so teuer sind. Ein Espresso kostet in der Regel um die 70 Cent - für uns ist das sehr wenig, für die Portugiesen sei das preislich aber wie ein Kaffee in der Innenstadt Münchens, wie uns Astrid erklärt.
Danach ging es mit den Bussen weiter in Richtung Atlantik. Was wäre denn ein Urlaub an der Atlantikküste, ohne den Atlantik überhaupt gesehen zu haben? Man merkte aber: Je weiter man in Richtung Atlantik fuhr, desto moderner, größer und gepflegter wirkten die Häuser. Scheinbar ist das Gebiet am Atlantik deutlich teurer, weshalb sich natürlich auch nur die sehr wohlhabenden Familien dort niederlassen. Zurück zum Wesentlichen: Es war sehr schön endlich wieder Meeresluft zu schnuppern. Es wehte zwar eine doch recht frische Brise, was für die paar Minuten aber wirklich nicht gestört hat!
Weiter ging es dann zu Sandeman. Hier wartete eine Führung durch den Weinkeller sowie eine kleine Portweinverkostung auf uns. Wirklich interessant mal zusehen, wie es in solch einem Weinkeller aussieht. Jegliche Sandeman-Weine auf der ganzen Welt kommen genau hierher, von nirgendwo sonst anders! Allein schon der Geruch machte Lust auf ein kleines Gläschen regionalen Portwein. Zu probieren hat es einen Weißen sowie einen sieben Jahre alten Roten gegeben.
Zurück an Bord ging es für uns schnell ins Panorama Restaurant zum Mittagessen, allerdings nur zur Vorspeise und zum Hauptgang, da wir uns noch unbedingt das Auslaufen aus Porto ansehen wollten:
Nun stand ein ganz großes Highlight dieser Reise vor der Tür: das Auslaufen aus Porto. Der Kapitän legte ab, ließ die MS DOURO SERENITY und AmaQueen zurück und nahm Kurs auf Entre-os-Rios - unseren Übernachtungshafen, denn auf dem Douro gilt aufgrund der vielen engen Stellen ein Nachtfahrverbot. So muss sich unser MS DOURO CRUISER jeden Tag einen Hafen zum Übernachten suchen.
Angekommen in Entre-os-Rios begann der zuvor angekündigte Gästeempfang mit der gesamten Crew (einschließlich Kapitän und Hotel Manager). Unser Bordmusiker Rui Costa begleitete den Empfang mit Musik - er selbst ist ein total durchgeknallter Typ, echt witzig. Folglich kam auch schon das Abendessen:
Nach dem Essen ging es für uns noch von Bord des MS DOURO CRUISER. Wir haben uns in eine nahegelegene Bar gesetzt und einen kühlen Cocktail bei bester Aussicht auf den Douro genossen.